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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 87

1911 - Leipzig : Freytag
87 flachen Küstengebiete, namentlich an der Astrolabebai (sprich: astrolâb) baut man Baumwolle und Kakao, in den Wäldern gewinnt man Guttapercha und Kautschuk. Der Hauptpunkt ist Friedrich Wilhelms-Hafen. (Fig. 34.) e) Die Marschallinseln werden von der in Hamburg ansässigen Jaluit- gesellschaft wirtschaftlich ausgenutzt, die ihren Namen nach der mit einem guten Hafen ausgestatteten Insel Jaluit (sprich: dschalût) hat, dem Sitze des Landes- hauptmannes. Die dicht bevölkerte Inselgruppe liefert bereits viel Kopra. (Fig. 35.) /) Die flachen Karolinen sind größtenteils Atolle (Koralleninseln) und bieten deshalb sichere Ankerplätze in ihren Lagunen. Die beiden größten Inseln der Gruppe, Yap und Ponape (pónapè), sind vulkanischer Natur. (Fig. 36.) g) Auch die Marianen sind vulkanisch und schwer zugänglich.

2. Teil 3 - S. 66

1911 - Leipzig : Freytag
66 in Valdivia wohnen sehr viele Deutsche als Großkaufleute und als Industrielle. Zu Chile gehört das westliche Patagonien und Feuerland. Letzteres hat seinen Namen daher, daß die Eingeborenen wegen der stürmischen und feuchten Luft nur schwer Feuer machen konnten und deshalb stets Feuer mit sich führten. 2. Die Atlantischen Länder. а) Argentinien (d. i. Silberland) besteht zum großen Teile aus weiten Weide- flächen, ist aber auch neuerdings vielfach zu Ackerbausiedlungen in Benutzung genommen worden und erzeugt hauptsächlich Weizen. Die großen Viehherden werden von berittenen Hirten gehütet. Die Bewohner sind zum größten Teil Eingewanderte; unter ihnen sind viele Italiener und Deutsche. Die Hauptstadt Buenos Aires (buenos áires) liegt an der Mündung des Parana (paranâ), dessen Mündungstrichter man als La Plata bezeichnet, und trägt ihren Namen „Gute Lüfte" wegen ihres gesunden Klimas mit vollem Rechte. Sie ist die größte Stadt von Südamerika, führt namentlich Wolle, Brotkorn und Viehhäute*aus und ist der Knotenpunkt der Eisenbahnen. Von hier führt die Transandinische Eisenbahn in drei Tagen über das Gebirge hinüber nach Valparaiso. 1 ^ б) Der kleine Staat Uruguay (á) betreibt ebenfalls hauptsächlich Viehzucht, hat aber auch Mais- und Weizenfelder und Farmen, in denen der Strauß ge- züchtet wird. Die Hauptstadt Montevideo (montevidêo) hat deshalb einen regen Handel. Der Hauptort für die Bearbeitimg des Fleisches und die Herstellung des Liebigschen Fleischextraktes ist Fray Bentos (sprich: fraï wentos). c) Früher war Paraguay (païaguây) der einzige südamerikanische Staat, der nicht an das Meer grenzte. Er hat seinen Namen von einem Nebenflusse des Parana. Das Haupterzeugnis ist der in Südamerika sehr beliebte Paraguaytee oder Maté, der aus den Blättern einer Stechpalmenart hergestellt wird. d) Die Vereinigten Staaten von Brasilien waren früher ein Kaiserreich. Sie er- strecken sich weit in das Innere hinein und sind dort teilweise noch nie betreten worden. Vor wenigen Jahrzehnten fand ein deutscher Forscher im Innern des Landes Indianerstämme, die den Gebrauch des Feuers noch nicht kannten und also noch in der Steinzeit lebten. Der Boden ist meistens sehr fruchtbar und, da das Land sich durch ver- schiedene Höhenstufen erstreckt, für den Anbau der meisten Kolonialpflanzen geeignet. Brasilien erzeugt sehr viel Tabak, Zucker und Baumwolle; der Anbau von Kaffee hat so zugenommen, daß das Land jetzt zwei Drittel des Gesamtertrages der Erde liefert. Außerdem führt es viele Nutzhölzer aus und sein Boden ist reich an edlen Silber- und Golderzen sowie an Diamanten. Die Bewohner sind meist portugiesischer Abstammung, aber in den ge- mäßigten südlichen Provinzen befinden sich auch sehr viele deutsche Ansiedler. Die Hauptstadt Rio de Janeiro (sprich: dschanêro, d. i. Januarfluß) liegt herrlich an einer prachtvoll eingerahmten Meeresbucht. Es ist wegen seines Handels, besonders mit Kaffee und Diamanten, der zweitgrößte Platz von Süd- amerika. In den südlichen Provinzen liegen große deutsche Siedlungen, unter ihnen Blumenau. Die größten Häfen im N. sind der Kaffeehafen Santos, ferner Bahia (baia),

3. Teil 3 - S. 67

1911 - Leipzig : Freytag
67 das hauptsächlich Zucker und Tabak ausführt, und Pernambuko (ú), der Mittel- punkt des Handels mit dem roten Färb- oder Brasilholz, das nach diesem Hafen auch den Namen Pernambukholz führt. An der Mündung des Amazonenstromes liegt keine größere Siedlung, da die Wasser Verhältnisse zu wenig geregelt sind. Brasilien ist äußerst reich an Gaben der Natur und kann sich bei geord- neter Regierung in dem Yerkehrsleben der Völker noch zu einer hervorragenden Rolle emporarbeiten. e) Guayana (gwajâna) ist ein verhältnismäßig niedriges Land, das nur von einzelnen Gebirgsketten durchzogen wird. Es hat ein heißes tropisches Klima und erzeugt deshalb auch die wichtigsten Tropenpflanzen (Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle, Ananas, Kakao, Pfeffer und Vanille), ist aber auch sehr un- gesund, und der östliche Teil Französisch-Guayana mit der Hauptstadt Cayenne (kajénn, „das Land, wo der Pfeffer wächst") dient deshalb den Franzosen als Ver- brecherkolonie. Das mittlere Stück Surinam (î) gehört den Niederländern und der W. mit dem Hafen Georgetown (sprich: dschôrdschtaun) den Engländern. /) Das untere Orinokogebiet umfaßt die Republik Venezuela (weneszuêla). Es besteht aus einem heißen Küstenstrich, trockenen Llanos, die nur zur Regenzeit mit Gras überzogen sind, und reicht mit seinem Hinterlande bis in das Gebiet des Urwaldes. Der Orinoko steht in Bifurkation (d. i. Flußgabelung) mit dem Amazonenstrome, denn einer seiner Seitenarme ist mit dem Rio Negro, einem Nebenflusse des Amazonenstromes, verbunden. Das Land, dessen Handel früher zu einem sehr großen Teile in deutschen Händen lag und das vor 400 Jahren eine Kolonie deutscher Kaufleute (besonders der Wels er in Augs- burg) war, leidet jetzt sehr viel unter staatlichen Unruhen. Seine Haupterzeug- nisse sind Tabak, der besonders bei Varinas (î) heimisch ist, Kakao und Kaffee. Die Hauptstadt ist Caracas (carácas), ihr Hafen La Guayra (sprich: la gwáira). Wirtschaftliche Wichtigkeit Südamerikas. Südamerika wurde in früheren Zeiten vornehmlich auf seine Edelmetalle hin ausgenutzt. Es ist auf weite Strecken hin so fruchtbar und für Plantagenbau so geeignet, in den außer- tropischen Gebieten so reich an Weideflächen, auf denen Viehzucht getrieben werden kann, daß es, auch wenn sich keine Industrie entwickeln sollte, den- noch ein für die Erzeugung von Rohstoffen wichtiges Land ist. Außerdem birgt es in seinen großen unaufgeschlossenen Gebieten noch viel Platz für Anbau und Ansiedlung. Die meisten Länder werden sich günstig entwickeln, sobald staatlich ruhigere Zeiten eingetreten sein werden. Für die Europäer ist leider namentlich die pazifische Küste sehr entlegen. D. Australien. I. Das Festland. 1. Entdeckungsgeschichte. Australien, das bedeutet das unbekannte Süd- land, das man von jeher auf der südlichen Halbkugel vermutete, ist erst sehr spät entdeckt worden. Die Holländer entdeckten im Anfange des 17. Jahrhun- derts von ihren malaiischen Besitzungen her den W. des Festlandes und gaben ihm den Namen Neuholland. Etwas später fand Abel Tas man die Inseln Tas- manien und Neuseeland und zerstörte dadurch den Glauben an das Bestehen 5*

4. Teil 3 - S. 22

1911 - Leipzig : Freytag
22 Buddhistentempel (Pagoden). Die Hauptstadt Bangkok (á) liegt zu beiden Seiten des unteren Menam; viele ihrer Einwohner leben in Schiffswohnungen auf dem Strome. (Fig. 4.) c) Das französische Hinterindien oder Indochina erstreckt sich nordostwärts bis an die Grenze von China. Es umfaßt Cochinchina mit der Hauptstadt Saigon [ (sprich: szaigóng) am Mekong, das Königreich Kambodja (sprich: kambódscha), ferner das unter französischem Schutze stehende Kaiserreich Anam und die Fruchtebene von Tongking, dessen Bewohner den Franzosen viel Unruhe bereiten. Die Hauptausfuhr des Gebietes besteht in Baumwolle, Reis, Seide, Gewürzen und Gummi. c) Der Malaiische Archipel. 1. Gliederung. Die Inseln des Indischen Archipels gliedert man in die Großen und Kleinen Sundainseln, die Molukken oder Gewürzinseln und die Philippinen. 2. Bodengestalt. Sie sind vollständig von Gebirgen erfüllt und erscheinen nach ihrer Lage und Anordnung als die Fortsetzung der hinterindischen Gebirge. Größtenteils sind sie vulkanisch, und einige ihrer Vulkane haben durch ihre Aus- brüche schon große Verheerungen angerichtet. 3. Erzeugnisse. Das feüchte und warme Tropenklima hat eine üppige Ent- faltung der Pflanzenwelt begünstigt. Die Berge sind bis auf die Höhen hinauf dicht bewaldet. Unter den Palmen befindet sich die Sagopalme. An Gewürz- pflanzen und sonstigen tropischen Erzeugnissen sind die Inseln ungemein reich. Auch die Tierwelt hat sich reich und teilweise eigenartig entwickelt. Besonders finden wir hier die menschenähnlichen Affen, den Gibbon und den Orang-Utan (d. i. Waldmensch). 4. Bevölkerung. Die Bewohner sind hochgewachsene Malaien, die infolge des Inselreichtums schon sehr früh zur Schiffahrt über das offene Weltmeer vorge- schritten sind und sich über die ganze Südsee verbreitet haben. Sie gehören zum größten Teil dem mohammedanischen Bekenntnisse an. Unter den europäischen Völkern haben besonders die Niederländer hier ihre Besitzungen. a) Die Großen Sundainseln sind sehr reich an Erzeugnissen des Pflanzen- reiches. Sumatra ( sumâtra ), noch wenig bekannt, liefert viel Tabak und Kampfer, das flüchtige öl einer Lorbeerart. Eine in der Nähe gelegene Insel ist reich an Zinn. Die Insel Java ist der wertvollste Besitz der Niederländer, die hier in vortrefflicher Weise für den Anbau der verschiedensten Kolonialpflanzen gesorgt haben. Außer Baumwolle, Kaffee, Tabak, Zucker und Reis liefert sie vornehmlich Indigo und Vanille. Die Hauptstadt der dichtbevölkerten Insel ist Batavia ( batâwia), ein wichtiger Hafen in der Nähe der verkehrsreichen Sundastraße, aber infolge des Tropenklimas für die Europäer sehr ungesund. Den besten und wichtigsten Hafen der Insel hat Surabaja (surabája) an der Nordküste. Auf der großen Insel Borneo (borneo) wohnen wilde Völkerschaften, die das Vordringen der Europäer in das Innere noch verhindert haben, so daß nur an den Küsten europäische Siedlungen angelegt werden konnten. Der Nw. gehört den Briten, der übrige Teil den Niederländern. Die vielgegliederte Insel Celebes (zelébes) bildet die Grenze zwischen Au- stralien und Asien, wenn man Rücksicht auf die Tierverteilung nimmt. Sie ist von Borneo durch eine tiefe Meeresstraße geschieden.

5. Teil 3 - S. 37

1911 - Leipzig : Freytag
37 kräftig gebaute Menschen mit wolligem Haar, fleischigen Lippen und wegen der Dunkelheit der Wälder weit geöffneten Augen. Zu ihnen zählt man auch die helleren Fulbe, die sich besonders mit Viehzucht abgeben, und die Haussa (ú), die hauptsächlich Handel treiben. Sie gehören dem Islam an und haben Garten- und Hackbau ent- wickelt. Sie bauen nicht*nur Getreide, sondern auch Baumwolle und Indigo und^die Kolanuß, deren Genuß eine anregende Wirkung auf den Menschen ausübt, ferner die Erdnuß, die Yamswurzel, die Banane und süße Kartoffeln. Weiter östlich, besonders in den Gebirgen und abgelegenen Wäldern, leben Bantuneger, die in'ihrer Kultur bedeutend niedriger stehen als die Sudanneger und noch Fetisch- anbeter sind. Doch treiben auch sie Ackerbau und Viehzucht und haben es be- sonders in der Schmiedekunst schon seit alter Zeit zu großer Fertigkeit gebracht. Fig. 9. Tsadsee. (Nach einer Originalzeichnung von Professor Asorin.) 4. Staatliches. Die eingeborenen Sudanneger haben bereits staatliche Ein- richtungen, sogenannte Sultanate. Doch ist der größte Teil des Sudan unter die Herrschaft europäischer^Völker ■ gekommen. a) Bei weitem den größten Anteil hat Frankreich. Das französische Tsad- gebiet zieht sich in einem großen Streifen westwärts zu dem französischen Senegambien und südwärts zu dem französischen Kongogebiete und umschließt die Besitzungen der Engländer, Portugiesen und Deutschen an der Küste von Oberguinea. Die Hauptstadt ihrer Kolonie in Senegambien ist St. Louis; der wichtigste Platz für den Wüstenhandel ist Timbuktu (tú), der Knotenpunkt der Karawanenstraß en. b) Zum englischen Besitz gehört ein kleines Gebiet am Gambia, ferner die sogenannte Landschaft Sierra Leone (ô) mit der Hauptstadt Freetown (sprich:

6. Teil 3 - S. 39

1911 - Leipzig : Freytag
39 regen unter W"asser gesetzt, ist gut angebaut und mit Getreide, Zuckerrohr, Baum- wolle und Hülsenfrüchten angepflanzt. (Fig. 11.) Die seitlichen Streifen sind ein Opfer der Trockenheit, soweit sie nicht künstlich bewässert sind. Die Bewohner von Nubien sind hamitischer Abstammung und gehören größtenteils der mohammedanischen Religion an. Nubien steht unter ägyptischer Herrschaft. 3. Ägypten, das Schwemmgebiet des unteren Nil, ist in früher Zeit zu hoher Kultur gekommen, soweit es nicht von den Sandwehen der Libyschen und Arabischen Wüste überdeckt wird. Der Uferstreifen ist seit alters sehr gut angebaut, war Fig-. 10. Stromschnellen. (Nach einer Photographie.) stets eine Kornkammer der Mittelmeerländer und erzeugt auch jetzt noch viele Früchte, die nach Europa ausgeführt werden. Besonders ist die Erzeugung von Baumwolle und Hülsenfrüchten hervorragend. Auch Ägypten wird von Hamiten bewohnt; die Ackerbauer bezeichnet man als Fellachen; in einigen Teilen haben sich Christen vor dem Ansturm des Islam erhalten, die sogenannten Kopten. Ägypten ist dicht bevölkert und wird von einem Khediv(î) regiert, der als Vizekönig des türkischen Sultans gilt. Es bezahlt der Türkei zwar Tribut, steht aber unter dem Einfluß der Engländer. Die Hauptstadt ist das am Beginn des Nildeltas gelegene Kairo (á), die größte Stadt von Afrika. In seiner Nähe

7. Teil 3 - S. 43

1911 - Leipzig : Freytag
43 a) Vom Sudan her erstreckt sich die deutsche Kolonie Kamerun (û) bis in den innersten Winkel des Meerbusens und hat infolgedessen eine sehr günstige Lage für den Verkehr nach Nordafrika. S. ,,Deutsche Kolonien". b) Nach 0. und S. wird unsere Kolonie von Französisch-Kongo um- schlossen. . c) Das ganze Kongobecken wird von dem Kongostaate eingenommen, der unter der Herrschaft des Königs von Belgien steht. Er erreicht die Küste nur mit einem schmalen Länderstreifen, dehnt sich aber im Innern sehr weit aus und hat bedeutenden Handel mit den Erzeugnissen Innerafrikas, besonders mit Erdnüssen und Palmöl. Die Haupthandelsplätze sind Boma und Leopoldville. d) Im S. schließt sich die portugiesische Handelskolonie Angola (ô) an, die ebenfalls hauptsächlich Palmkern (Kopra), Palmöl und Kautschuk ausführt. Fig. 18. Südafrikanische Landschaft. (Nach einer Wandtafel des Leipziger Schulbilderverlages F. E. Wachsmuth in Leipzig.) Der früher wichtige Handel mit Elfenbein,_der einst an der ganzen Guineaküste die größte Bedeutung hatte, hat infolge" _ der Ausrottung der Elefanten sehr nachgelassen. 3. Südafrika. 1. Bodenbeschaffenheit. Südafrika ist ein großes Hochland von durch- schnittlich 1200 m Meereshöhe. Es teilt sich in eine Küstenebene, die mit mauer- artig steil emporragenden Randgebirgen begrenzt ist, und ein Hochland. Das Innere des Hochlandes ist mit festem Lehmboden bedeckt, der in der trockenen Jahreszeit zur vollkommenen Steppe und dann ganz hart wird und daher den Namen Karroo (sprich: Karrû, d. i. hart) führt. Sie wird im N. von dem Oranjefluß (â) begrenzt und geht jenseits desselben in die Kalaharisteppe (liâri) über. (Fig. 13.)

8. Teil 3 - S. 50

1911 - Leipzig : Freytag
50 große Zahl der in Amerika eingeführten Pflanzen, Weizen, Hafer, Zuckerrohr und die verschiedensten Ackerkräuter; in manchen Gegenden sind Apfel- und Pfirsichbäume so stark angebaut, daß sie das ganze Landschaftsbild beherrschen ; Zuckerrohr und Baumwolle bedecken mit ihren Pflanzungen große Landstriche. Im W. wird sehr viel Wein gebaut, im 0. erntet man so viel Orangen, daß Ausfuhr nach Europa erfolgen kann. Gegen W. wird die Pflanzendecke allmählich lichter ; große Grassteppen, die Prärien, breiten sich aus und gehen am Felsengebirge allmählich in die Wermutsteppe über, die das Gebirge mit ihren grauen Pflanzen überzieht. Die pazifischen Küstengegenden sind reich an riesigen Nadelbäumen, und der Holzbestand ist dort so dicht, daß man auf 1 ha bis zu 20 000 cbm Holz Fig. 16. Schwimmende Inseln im Amazonas. (Nach einer Photographie.) rechnet. Nach Alaska (aláschka) hin herrschen ebenfalls Nadelhölzer in den Waldgebieten vor. In den Trockengebieten sind die Kakteen heimisch. (Fig. 17.) Südamerika ist im Verhältnis zu dem N. minderwertig ausgestattet. Das Land ist zwar reich an Kaffee-, Zucker-, Baumwolle- und Kakaopflanzungen, könnte aber bedeutend mehr leisten. 9. Tierwelt. Die Tierweib von Amerika hat nicht die Riesenformen wie die Alte Welt und besonders fehlen ihr solche Arten, die vom Menschen zum Melken oder zum Ziehen seiner Lasten gebraucht werden konnten. Deshalb konnte sich in Amerika trotz der großen Fruchtbarkeit des Landes und der Mannigfaltigkeit der Pflanzen- welt weder Viehzucht noch Ackerbau entwickeln. Unter den wilden Tieren sind die größeren fast ganz ausgerottet; in Nordamerika lebt noch der graue Bär, aber den Wapitihirsch und den Bison, der früher in ungezählten Herden auf den Prärien weidete, hat man ebenso wie den Biber fast vollständig vernichtet. Auch der Puma,

9. Teil 3 - S. 80

1911 - Leipzig : Freytag
80 Der Hauptort ist Lome; es ist modern gebaut und hat eine lange Lande- brücke. Von hier führt eine Eisenbahn nach Anecho(ó), die später nach der auf der Höhe befindlichen Gesundheitstation fortgeführt werden soll. 5. Verkehr. Den Verkehr zwischen Hamburg und Lome vermittelt die Wörmannlinie in drei Wochen. Die Ausfuhr besteht größtenteils in Palmkern, Kautschuk, Elfenbein, Erdnüssen und Baumwolle, die Einfuhr in Geweben, Tabak und Schnaps. Die kleine, aber dicht bevölkerte Kolonie ist zwar reich an Erzeugnissen, hat aber eine ungünstige Verkehrslage und eine zu schlechte Küste, als daß sie jemals zu höherer Bedeutung kommen könnte. Iii. Kamerun (û). 1. Lage, Grenzen, Größe. Im innersten Winkel der Biafrabai (biá) gründete im Jahre 1860 das Hamburger Haus Wörmann Faktoreien. 1884 hißte hier der berühmte Reisende Nachtigal die deutsche Flagge. Die Kolonie hat eine Küstenlinie von etwa 300 km und wird von Englisch Nigeria (ê) und dem französischen Kongogebiete begrenzt. Sie reicht bis zum Tsadsee und hat eine Fläche, die der des Deutschen Reiches nahekommt. 2. Landschaftsbild. Ejne sumpfige Schwemmlandküste zieht sich weit in das Land. Aus ihr erhebt sich der aus Basalt bestehende Kamerunberg (û), der im Götterberge bis zu 4000 m ansteigt. Die Flüsse sind teilweise schiffbar, bilden aber Stromschnellen oder große Wasserfälle. Für die Schiffbarkeit kommt besonders der zum Niger führende Benue (bênuë) in Betracht. 3. Klima und Erzeugnisse. - An der Küste beträgt die durchschnittliche Wärme bis 25°, sie wird aber durch eine Seebrise gemildert. Das Gebirgsland hat eine etwas geringere Durchschnittswärme. Die Niederschläge sind beträcht- lich; infolgedessen ist der Wald sehr üppig. Er besteht insbesondere aus Bananen, öl- und Kokospalmen sowie Seidenwollbäumen. Da die Kolonie sich durch mehrere Höhenstufen erstreckt, können die meisten Kolonialgewächse angebaut werden, namentlich Kakao, Kaffee, Tabak, Kautschuk und Vanille. 4. Bewohner. Die Bewohnerzahl beträgt etwa 3v2 Millionen und das Küstenland ist sehr dicht besiedelt. Im S. an der Küste und in den Urwäldern leben Bantuneger (á), auf der Steppe Sudanneger (â) und im Hinterlande hamitische, muhamedanische Fulbe. Der Küstenstamm der Duala (ál) ist kräftig, halb europäisiert, beschäftigt sich namentlich mit Handel, ist aber auch geschickt im Schiffbau und hat eine eigentümliche Trommelsprache entwickelt. Der Ackerbau wird durch Weiber und Sklaven betrieben. Neben den Häupt- lingen haben die Fetischpriester eine große Gewalt. Beliebt sind bei ilmen wie bei anderen Negern lange Palaver, d. s. mündliche Verhandlungen. Uberall begegnet man den Haussa (ú) als Händlern und den von Ober- guinea stammenden Krunegern als Küstenarbeitern. Bisher ist nur das Küstengebiet erschlossen. Die Ausfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf die Erzeugnisse der Kokospalme, Kautschuk, Kakao und Elfenbein, die Einfuhr auf Gewebe, Alkohol und Waffen. Der Mittelpunkt der Pflanzungen ist Viktoria; es hat einen Versuchsgarten, um festzustellen, welche

10. Teil 3 - S. 84

1911 - Leipzig : Freytag
84 Das Gebiet von Kaiser Wilhelms-Land und Bismarckarchipel, der Karolinen, der Marschallinseln und der Samoainseln umfaßt über 500 000 qkm und die Bewohnerzahl unserer gesamten Südseebesitzungen beträgt etwa ebensoviel Einwohner. Das noch wenig erforschte Land von Neuguinea besteht zum größten Teile aus Urgestein, alle Inseln sind entweder vulkanischer Natur oder durch Korallen aufgebaut. 2. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist durchweg tropisch und überall feucht und warm. Der Pflanzenwuchs ist überall tropenhaft üppig. Die Kokos- palme ist über sämtliche Inseln verbreitet, außerdem der Brotfruchtbaum und Fig. 33. Samoa. Ca us „Deutschlands Kolonien" von Eschner, Verlag von F. E. Waehsmuth in Leipzig.) die Banane. Der Anbau von Zucker, Kaffee, Tabak, Baumwolle und in den höheren Gegenden auch Kakao ist sehr lohnend. 3. Bewohner. Das bequeme Leben hat die Eingeborenen fast überall nicht zu ernster Arbeit kommen lassen, denn die zum Leben notwendigen Früchte wuchsen ihnen in ihrem milden Klima mühelos und ein großer Bedarf an Kleidung bestand ebenfalls nicht. Es ist deshalb sehr schwer, sie zur Anpflanzung von Kokospalmen zu veranlassen oder gar sie als Arbeiter in die Pflanzungen zu ziehen. Deshalb muß man die Arbeiter für die Pflanzungen von den Sundainseln und von China her einführen, was natürlich den Betrieb erschwert und ver- teuert. Für Europäer ist das Gebiet mit wenigen Ausnahmen zur Siedlung nicht geeignet, weil das Klima und der feuchte Boden gesundheitschädlich wirken.
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