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flachen Küstengebiete, namentlich an der Astrolabebai (sprich: astrolâb) baut
man Baumwolle und Kakao, in den Wäldern gewinnt man Guttapercha und
Kautschuk. Der Hauptpunkt ist Friedrich Wilhelms-Hafen. (Fig. 34.)
e) Die Marschallinseln werden von der in Hamburg ansässigen Jaluit-
gesellschaft wirtschaftlich ausgenutzt, die ihren Namen nach der mit einem guten
Hafen ausgestatteten Insel Jaluit (sprich: dschalût) hat, dem Sitze des Landes-
hauptmannes. Die dicht bevölkerte Inselgruppe liefert bereits viel Kopra.
(Fig. 35.)
/) Die flachen Karolinen sind größtenteils Atolle (Koralleninseln) und
bieten deshalb sichere Ankerplätze in ihren Lagunen. Die beiden größten Inseln
der Gruppe, Yap und Ponape (pónapè), sind vulkanischer Natur. (Fig. 36.)
g) Auch die Marianen sind vulkanisch und schwer zugänglich.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelms-Hafen Friedrich
66
in Valdivia wohnen sehr viele Deutsche als Großkaufleute und als Industrielle. Zu
Chile gehört das westliche Patagonien und Feuerland. Letzteres hat seinen Namen
daher, daß die Eingeborenen wegen der stürmischen und feuchten Luft nur schwer
Feuer machen konnten und deshalb stets Feuer mit sich führten.
2. Die Atlantischen Länder.
а) Argentinien (d. i. Silberland) besteht zum großen Teile aus weiten Weide-
flächen, ist aber auch neuerdings vielfach zu Ackerbausiedlungen in Benutzung
genommen worden und erzeugt hauptsächlich Weizen. Die großen Viehherden
werden von berittenen Hirten gehütet.
Die Bewohner sind zum größten Teil Eingewanderte; unter ihnen sind viele
Italiener und Deutsche.
Die Hauptstadt Buenos Aires (buenos áires) liegt an der Mündung des
Parana (paranâ), dessen Mündungstrichter man als La Plata bezeichnet, und
trägt ihren Namen „Gute Lüfte" wegen ihres gesunden Klimas mit vollem
Rechte. Sie ist die größte Stadt von Südamerika, führt namentlich Wolle,
Brotkorn und Viehhäute*aus und ist der Knotenpunkt der Eisenbahnen. Von hier
führt die Transandinische Eisenbahn in drei Tagen über das Gebirge hinüber nach
Valparaiso. 1 ^
б) Der kleine Staat Uruguay (á) betreibt ebenfalls hauptsächlich Viehzucht,
hat aber auch Mais- und Weizenfelder und Farmen, in denen der Strauß ge-
züchtet wird. Die Hauptstadt Montevideo (montevidêo) hat deshalb einen regen
Handel. Der Hauptort für die Bearbeitimg des Fleisches und die Herstellung
des Liebigschen Fleischextraktes ist Fray Bentos (sprich: fraï wentos).
c) Früher war Paraguay (païaguây) der einzige südamerikanische Staat, der
nicht an das Meer grenzte. Er hat seinen Namen von einem Nebenflusse des
Parana. Das Haupterzeugnis ist der in Südamerika sehr beliebte Paraguaytee
oder Maté, der aus den Blättern einer Stechpalmenart hergestellt wird.
d) Die Vereinigten Staaten von Brasilien waren früher ein Kaiserreich. Sie er-
strecken sich weit in das Innere hinein und sind dort teilweise noch nie betreten
worden. Vor wenigen Jahrzehnten fand ein deutscher Forscher im Innern des
Landes Indianerstämme, die den Gebrauch des Feuers noch nicht kannten und also
noch in der Steinzeit lebten.
Der Boden ist meistens sehr fruchtbar und, da das Land sich durch ver-
schiedene Höhenstufen erstreckt, für den Anbau der meisten Kolonialpflanzen
geeignet. Brasilien erzeugt sehr viel Tabak, Zucker und Baumwolle; der Anbau von
Kaffee hat so zugenommen, daß das Land jetzt zwei Drittel des Gesamtertrages
der Erde liefert. Außerdem führt es viele Nutzhölzer aus und sein Boden ist reich
an edlen Silber- und Golderzen sowie an Diamanten.
Die Bewohner sind meist portugiesischer Abstammung, aber in den ge-
mäßigten südlichen Provinzen befinden sich auch sehr viele deutsche Ansiedler.
Die Hauptstadt Rio de Janeiro (sprich: dschanêro, d. i. Januarfluß) liegt
herrlich an einer prachtvoll eingerahmten Meeresbucht. Es ist wegen seines
Handels, besonders mit Kaffee und Diamanten, der zweitgrößte Platz von Süd-
amerika. In den südlichen Provinzen liegen große deutsche Siedlungen, unter
ihnen Blumenau.
Die größten Häfen im N. sind der Kaffeehafen Santos, ferner Bahia (baia),
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67
das hauptsächlich Zucker und Tabak ausführt, und Pernambuko (ú), der Mittel-
punkt des Handels mit dem roten Färb- oder Brasilholz, das nach diesem Hafen
auch den Namen Pernambukholz führt. An der Mündung des Amazonenstromes
liegt keine größere Siedlung, da die Wasser Verhältnisse zu wenig geregelt
sind.
Brasilien ist äußerst reich an Gaben der Natur und kann sich bei geord-
neter Regierung in dem Yerkehrsleben der Völker noch zu einer hervorragenden
Rolle emporarbeiten.
e) Guayana (gwajâna) ist ein verhältnismäßig niedriges Land, das nur
von einzelnen Gebirgsketten durchzogen wird. Es hat ein heißes tropisches
Klima und erzeugt deshalb auch die wichtigsten Tropenpflanzen (Zuckerrohr,
Kaffee, Baumwolle, Ananas, Kakao, Pfeffer und Vanille), ist aber auch sehr un-
gesund, und der östliche Teil Französisch-Guayana mit der Hauptstadt Cayenne
(kajénn, „das Land, wo der Pfeffer wächst") dient deshalb den Franzosen als Ver-
brecherkolonie. Das mittlere Stück Surinam (î) gehört den Niederländern und der
W. mit dem Hafen Georgetown (sprich: dschôrdschtaun) den Engländern.
/) Das untere Orinokogebiet umfaßt die Republik Venezuela (weneszuêla).
Es besteht aus einem heißen Küstenstrich, trockenen Llanos, die nur zur
Regenzeit mit Gras überzogen sind, und reicht mit seinem Hinterlande bis in
das Gebiet des Urwaldes. Der Orinoko steht in Bifurkation (d. i. Flußgabelung)
mit dem Amazonenstrome, denn einer seiner Seitenarme ist mit dem Rio Negro,
einem Nebenflusse des Amazonenstromes, verbunden. Das Land, dessen Handel
früher zu einem sehr großen Teile in deutschen Händen lag und das vor
400 Jahren eine Kolonie deutscher Kaufleute (besonders der Wels er in Augs-
burg) war, leidet jetzt sehr viel unter staatlichen Unruhen. Seine Haupterzeug-
nisse sind Tabak, der besonders bei Varinas (î) heimisch ist, Kakao und Kaffee.
Die Hauptstadt ist Caracas (carácas), ihr Hafen La Guayra (sprich: la gwáira).
Wirtschaftliche Wichtigkeit Südamerikas. Südamerika wurde in früheren
Zeiten vornehmlich auf seine Edelmetalle hin ausgenutzt. Es ist auf weite
Strecken hin so fruchtbar und für Plantagenbau so geeignet, in den außer-
tropischen Gebieten so reich an Weideflächen, auf denen Viehzucht getrieben
werden kann, daß es, auch wenn sich keine Industrie entwickeln sollte, den-
noch ein für die Erzeugung von Rohstoffen wichtiges Land ist. Außerdem birgt
es in seinen großen unaufgeschlossenen Gebieten noch viel Platz für Anbau und
Ansiedlung. Die meisten Länder werden sich günstig entwickeln, sobald staatlich
ruhigere Zeiten eingetreten sein werden. Für die Europäer ist leider namentlich
die pazifische Küste sehr entlegen.
D. Australien.
I. Das Festland.
1. Entdeckungsgeschichte. Australien, das bedeutet das unbekannte Süd-
land, das man von jeher auf der südlichen Halbkugel vermutete, ist erst sehr
spät entdeckt worden. Die Holländer entdeckten im Anfange des 17. Jahrhun-
derts von ihren malaiischen Besitzungen her den W. des Festlandes und gaben
ihm den Namen Neuholland. Etwas später fand Abel Tas man die Inseln Tas-
manien und Neuseeland und zerstörte dadurch den Glauben an das Bestehen
5*
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22
Buddhistentempel (Pagoden). Die Hauptstadt Bangkok (á) liegt zu beiden Seiten
des unteren Menam; viele ihrer Einwohner leben in Schiffswohnungen auf dem
Strome. (Fig. 4.)
c) Das französische Hinterindien oder Indochina erstreckt sich nordostwärts
bis an die Grenze von China. Es umfaßt Cochinchina mit der Hauptstadt
Saigon [ (sprich: szaigóng) am Mekong, das Königreich Kambodja (sprich:
kambódscha), ferner das unter französischem Schutze stehende Kaiserreich
Anam und die Fruchtebene von Tongking, dessen Bewohner den Franzosen
viel Unruhe bereiten. Die Hauptausfuhr des Gebietes besteht in Baumwolle,
Reis, Seide, Gewürzen und Gummi.
c) Der Malaiische Archipel.
1. Gliederung. Die Inseln des Indischen Archipels gliedert man in die
Großen und Kleinen Sundainseln, die Molukken oder Gewürzinseln und die
Philippinen.
2. Bodengestalt. Sie sind vollständig von Gebirgen erfüllt und erscheinen
nach ihrer Lage und Anordnung als die Fortsetzung der hinterindischen Gebirge.
Größtenteils sind sie vulkanisch, und einige ihrer Vulkane haben durch ihre Aus-
brüche schon große Verheerungen angerichtet.
3. Erzeugnisse. Das feüchte und warme Tropenklima hat eine üppige Ent-
faltung der Pflanzenwelt begünstigt. Die Berge sind bis auf die Höhen hinauf
dicht bewaldet. Unter den Palmen befindet sich die Sagopalme. An Gewürz-
pflanzen und sonstigen tropischen Erzeugnissen sind die Inseln ungemein reich.
Auch die Tierwelt hat sich reich und teilweise eigenartig entwickelt. Besonders
finden wir hier die menschenähnlichen Affen, den Gibbon und den Orang-Utan
(d. i. Waldmensch).
4. Bevölkerung. Die Bewohner sind hochgewachsene Malaien, die infolge des
Inselreichtums schon sehr früh zur Schiffahrt über das offene Weltmeer vorge-
schritten sind und sich über die ganze Südsee verbreitet haben. Sie gehören zum
größten Teil dem mohammedanischen Bekenntnisse an. Unter den europäischen
Völkern haben besonders die Niederländer hier ihre Besitzungen.
a) Die Großen Sundainseln sind sehr reich an Erzeugnissen des Pflanzen-
reiches. Sumatra ( sumâtra ), noch wenig bekannt, liefert viel Tabak und Kampfer, das
flüchtige öl einer Lorbeerart. Eine in der Nähe gelegene Insel ist reich an Zinn. Die
Insel Java ist der wertvollste Besitz der Niederländer, die hier in vortrefflicher
Weise für den Anbau der verschiedensten Kolonialpflanzen gesorgt haben. Außer
Baumwolle, Kaffee, Tabak, Zucker und Reis liefert sie vornehmlich Indigo und
Vanille. Die Hauptstadt der dichtbevölkerten Insel ist Batavia ( batâwia), ein
wichtiger Hafen in der Nähe der verkehrsreichen Sundastraße, aber infolge des
Tropenklimas für die Europäer sehr ungesund. Den besten und wichtigsten Hafen
der Insel hat Surabaja (surabája) an der Nordküste.
Auf der großen Insel Borneo (borneo) wohnen wilde Völkerschaften, die das
Vordringen der Europäer in das Innere noch verhindert haben, so daß nur an
den Küsten europäische Siedlungen angelegt werden konnten. Der Nw. gehört
den Briten, der übrige Teil den Niederländern.
Die vielgegliederte Insel Celebes (zelébes) bildet die Grenze zwischen Au-
stralien und Asien, wenn man Rücksicht auf die Tierverteilung nimmt. Sie ist von
Borneo durch eine tiefe Meeresstraße geschieden.
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Extrahierte Personennamen: Surabaja
Extrahierte Ortsnamen: Bangkok Hinterindien Indochina China Saigon Sumatra Asien Borneo
37
kräftig gebaute Menschen mit wolligem Haar, fleischigen Lippen und wegen der
Dunkelheit der Wälder weit geöffneten Augen. Zu ihnen zählt man auch die helleren
Fulbe, die sich besonders mit Viehzucht abgeben, und die Haussa (ú), die hauptsächlich
Handel treiben. Sie gehören dem Islam an und haben Garten- und Hackbau ent-
wickelt. Sie bauen nicht*nur Getreide, sondern auch Baumwolle und Indigo
und^die Kolanuß, deren Genuß eine anregende Wirkung auf den Menschen ausübt,
ferner die Erdnuß, die Yamswurzel, die Banane und süße Kartoffeln. Weiter
östlich, besonders in den Gebirgen und abgelegenen Wäldern, leben Bantuneger,
die in'ihrer Kultur bedeutend niedriger stehen als die Sudanneger und noch Fetisch-
anbeter sind. Doch treiben auch sie Ackerbau und Viehzucht und haben es be-
sonders in der Schmiedekunst schon seit alter Zeit zu großer Fertigkeit gebracht.
Fig. 9. Tsadsee.
(Nach einer Originalzeichnung von Professor Asorin.)
4. Staatliches. Die eingeborenen Sudanneger haben bereits staatliche Ein-
richtungen, sogenannte Sultanate. Doch ist der größte Teil des Sudan unter die
Herrschaft europäischer^Völker ■ gekommen.
a) Bei weitem den größten Anteil hat Frankreich. Das französische Tsad-
gebiet zieht sich in einem großen Streifen westwärts zu dem französischen
Senegambien und südwärts zu dem französischen Kongogebiete und umschließt
die Besitzungen der Engländer, Portugiesen und Deutschen an der Küste von
Oberguinea. Die Hauptstadt ihrer Kolonie in Senegambien ist St. Louis; der
wichtigste Platz für den Wüstenhandel ist Timbuktu (tú), der Knotenpunkt der
Karawanenstraß en.
b) Zum englischen Besitz gehört ein kleines Gebiet am Gambia, ferner die
sogenannte Landschaft Sierra Leone (ô) mit der Hauptstadt Freetown (sprich:
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Extrahierte Personennamen: Louis
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Oberguinea Senegambien Timbuktu Gambia Freetown
39
regen unter W"asser gesetzt, ist gut angebaut und mit Getreide, Zuckerrohr, Baum-
wolle und Hülsenfrüchten angepflanzt. (Fig. 11.) Die seitlichen Streifen sind ein
Opfer der Trockenheit, soweit sie nicht künstlich bewässert sind.
Die Bewohner von Nubien sind hamitischer Abstammung und gehören
größtenteils der mohammedanischen Religion an.
Nubien steht unter ägyptischer Herrschaft.
3. Ägypten, das Schwemmgebiet des unteren Nil, ist in früher Zeit zu hoher
Kultur gekommen, soweit es nicht von den Sandwehen der Libyschen und Arabischen
Wüste überdeckt wird. Der Uferstreifen ist seit alters sehr gut angebaut, war
Fig-. 10. Stromschnellen.
(Nach einer Photographie.)
stets eine Kornkammer der Mittelmeerländer und erzeugt auch jetzt noch viele
Früchte, die nach Europa ausgeführt werden. Besonders ist die Erzeugung von
Baumwolle und Hülsenfrüchten hervorragend.
Auch Ägypten wird von Hamiten bewohnt; die Ackerbauer bezeichnet man
als Fellachen; in einigen Teilen haben sich Christen vor dem Ansturm des Islam
erhalten, die sogenannten Kopten.
Ägypten ist dicht bevölkert und wird von einem Khediv(î) regiert, der als
Vizekönig des türkischen Sultans gilt. Es bezahlt der Türkei zwar Tribut, steht
aber unter dem Einfluß der Engländer. Die Hauptstadt ist das am Beginn des
Nildeltas gelegene Kairo (á), die größte Stadt von Afrika. In seiner Nähe
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Extrahierte Ortsnamen: Nubien Nubien Europa Kairo Afrika
43
a) Vom Sudan her erstreckt sich die deutsche Kolonie Kamerun (û) bis
in den innersten Winkel des Meerbusens und hat infolgedessen eine sehr günstige
Lage für den Verkehr nach Nordafrika. S. ,,Deutsche Kolonien".
b) Nach 0. und S. wird unsere Kolonie von Französisch-Kongo um-
schlossen. .
c) Das ganze Kongobecken wird von dem Kongostaate eingenommen, der
unter der Herrschaft des Königs von Belgien steht. Er erreicht die Küste nur mit
einem schmalen Länderstreifen, dehnt sich aber im Innern sehr weit aus und
hat bedeutenden Handel mit den Erzeugnissen Innerafrikas, besonders mit
Erdnüssen und Palmöl. Die Haupthandelsplätze sind Boma und Leopoldville.
d) Im S. schließt sich die portugiesische Handelskolonie Angola (ô) an, die
ebenfalls hauptsächlich Palmkern (Kopra), Palmöl und Kautschuk ausführt.
Fig. 18. Südafrikanische Landschaft.
(Nach einer Wandtafel des Leipziger Schulbilderverlages F. E. Wachsmuth in Leipzig.)
Der früher wichtige Handel mit Elfenbein,_der einst an der ganzen Guineaküste
die größte Bedeutung hatte, hat infolge" _ der Ausrottung der Elefanten sehr
nachgelassen.
3. Südafrika.
1. Bodenbeschaffenheit. Südafrika ist ein großes Hochland von durch-
schnittlich 1200 m Meereshöhe. Es teilt sich in eine Küstenebene, die mit mauer-
artig steil emporragenden Randgebirgen begrenzt ist, und ein Hochland. Das
Innere des Hochlandes ist mit festem Lehmboden bedeckt, der in der trockenen
Jahreszeit zur vollkommenen Steppe und dann ganz hart wird und daher den
Namen Karroo (sprich: Karrû, d. i. hart) führt. Sie wird im N. von dem
Oranjefluß (â) begrenzt und geht jenseits desselben in die Kalaharisteppe (liâri)
über. (Fig. 13.)
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50
große Zahl der in Amerika eingeführten Pflanzen, Weizen, Hafer, Zuckerrohr
und die verschiedensten Ackerkräuter; in manchen Gegenden sind Apfel- und
Pfirsichbäume so stark angebaut, daß sie das ganze Landschaftsbild beherrschen ;
Zuckerrohr und Baumwolle bedecken mit ihren Pflanzungen große Landstriche.
Im W. wird sehr viel Wein gebaut, im 0. erntet man so viel Orangen, daß Ausfuhr
nach Europa erfolgen kann. Gegen W. wird die Pflanzendecke allmählich lichter ;
große Grassteppen, die Prärien, breiten sich aus und gehen am Felsengebirge
allmählich in die Wermutsteppe über, die das Gebirge mit ihren grauen Pflanzen
überzieht. Die pazifischen Küstengegenden sind reich an riesigen Nadelbäumen,
und der Holzbestand ist dort so dicht, daß man auf 1 ha bis zu 20 000 cbm Holz
Fig. 16. Schwimmende Inseln im Amazonas.
(Nach einer Photographie.)
rechnet. Nach Alaska (aláschka) hin herrschen ebenfalls Nadelhölzer in den
Waldgebieten vor. In den Trockengebieten sind die Kakteen heimisch. (Fig. 17.)
Südamerika ist im Verhältnis zu dem N. minderwertig ausgestattet.
Das Land ist zwar reich an Kaffee-, Zucker-, Baumwolle- und Kakaopflanzungen,
könnte aber bedeutend mehr leisten.
9. Tierwelt. Die Tierweib von Amerika hat nicht die Riesenformen wie die Alte
Welt und besonders fehlen ihr solche Arten, die vom Menschen zum Melken oder zum
Ziehen seiner Lasten gebraucht werden konnten. Deshalb konnte sich in Amerika
trotz der großen Fruchtbarkeit des Landes und der Mannigfaltigkeit der Pflanzen-
welt weder Viehzucht noch Ackerbau entwickeln. Unter den wilden Tieren sind
die größeren fast ganz ausgerottet; in Nordamerika lebt noch der graue Bär, aber
den Wapitihirsch und den Bison, der früher in ungezählten Herden auf den Prärien
weidete, hat man ebenso wie den Biber fast vollständig vernichtet. Auch der Puma,
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europa Alaska Südamerika Amerika Amerika Nordamerika
80
Der Hauptort ist Lome; es ist modern gebaut und hat eine lange Lande-
brücke. Von hier führt eine Eisenbahn nach Anecho(ó), die später nach der auf
der Höhe befindlichen Gesundheitstation fortgeführt werden soll.
5. Verkehr. Den Verkehr zwischen Hamburg und Lome vermittelt die
Wörmannlinie in drei Wochen. Die Ausfuhr besteht größtenteils in Palmkern,
Kautschuk, Elfenbein, Erdnüssen und Baumwolle, die Einfuhr in Geweben,
Tabak und Schnaps.
Die kleine, aber dicht bevölkerte Kolonie ist zwar reich an Erzeugnissen,
hat aber eine ungünstige Verkehrslage und eine zu schlechte Küste, als daß sie
jemals zu höherer Bedeutung kommen könnte.
Iii. Kamerun (û).
1. Lage, Grenzen, Größe. Im innersten Winkel der Biafrabai (biá) gründete
im Jahre 1860 das Hamburger Haus Wörmann Faktoreien. 1884 hißte hier
der berühmte Reisende Nachtigal die deutsche Flagge.
Die Kolonie hat eine Küstenlinie von etwa 300 km und wird von Englisch
Nigeria (ê) und dem französischen Kongogebiete begrenzt. Sie reicht bis zum
Tsadsee und hat eine Fläche, die der des Deutschen Reiches nahekommt.
2. Landschaftsbild. Ejne sumpfige Schwemmlandküste zieht sich weit
in das Land. Aus ihr erhebt sich der aus Basalt bestehende Kamerunberg (û),
der im Götterberge bis zu 4000 m ansteigt.
Die Flüsse sind teilweise schiffbar, bilden aber Stromschnellen oder große
Wasserfälle. Für die Schiffbarkeit kommt besonders der zum Niger führende
Benue (bênuë) in Betracht.
3. Klima und Erzeugnisse. - An der Küste beträgt die durchschnittliche
Wärme bis 25°, sie wird aber durch eine Seebrise gemildert. Das Gebirgsland
hat eine etwas geringere Durchschnittswärme. Die Niederschläge sind beträcht-
lich; infolgedessen ist der Wald sehr üppig. Er besteht insbesondere aus Bananen,
öl- und Kokospalmen sowie Seidenwollbäumen. Da die Kolonie sich durch
mehrere Höhenstufen erstreckt, können die meisten Kolonialgewächse angebaut
werden, namentlich Kakao, Kaffee, Tabak, Kautschuk und Vanille.
4. Bewohner. Die Bewohnerzahl beträgt etwa 3v2 Millionen und das
Küstenland ist sehr dicht besiedelt. Im S. an der Küste und in den Urwäldern
leben Bantuneger (á), auf der Steppe Sudanneger (â) und im Hinterlande
hamitische, muhamedanische Fulbe.
Der Küstenstamm der Duala (ál) ist kräftig, halb europäisiert, beschäftigt
sich namentlich mit Handel, ist aber auch geschickt im Schiffbau und hat eine
eigentümliche Trommelsprache entwickelt.
Der Ackerbau wird durch Weiber und Sklaven betrieben. Neben den Häupt-
lingen haben die Fetischpriester eine große Gewalt. Beliebt sind bei ilmen wie
bei anderen Negern lange Palaver, d. s. mündliche Verhandlungen.
Uberall begegnet man den Haussa (ú) als Händlern und den von Ober-
guinea stammenden Krunegern als Küstenarbeitern.
Bisher ist nur das Küstengebiet erschlossen. Die Ausfuhr erstreckt sich
hauptsächlich auf die Erzeugnisse der Kokospalme, Kautschuk, Kakao und
Elfenbein, die Einfuhr auf Gewebe, Alkohol und Waffen. Der Mittelpunkt der
Pflanzungen ist Viktoria; es hat einen Versuchsgarten, um festzustellen, welche
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Viktoria
Extrahierte Ortsnamen: Lome Hamburg Lome Kamerun Hamburger_Haus_Wörmann_Faktoreien Kamerunberg Niger Hinterlande Duala
84
Das Gebiet von Kaiser Wilhelms-Land und Bismarckarchipel, der Karolinen,
der Marschallinseln und der Samoainseln umfaßt über 500 000 qkm und die
Bewohnerzahl unserer gesamten Südseebesitzungen beträgt etwa ebensoviel
Einwohner.
Das noch wenig erforschte Land von Neuguinea besteht zum größten Teile
aus Urgestein, alle Inseln sind entweder vulkanischer Natur oder durch Korallen
aufgebaut.
2. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist durchweg tropisch und überall
feucht und warm. Der Pflanzenwuchs ist überall tropenhaft üppig. Die Kokos-
palme ist über sämtliche Inseln verbreitet, außerdem der Brotfruchtbaum und
Fig. 33. Samoa.
Ca us „Deutschlands Kolonien" von Eschner, Verlag von F. E. Waehsmuth in Leipzig.)
die Banane. Der Anbau von Zucker, Kaffee, Tabak, Baumwolle und in den
höheren Gegenden auch Kakao ist sehr lohnend.
3. Bewohner. Das bequeme Leben hat die Eingeborenen fast überall nicht
zu ernster Arbeit kommen lassen, denn die zum Leben notwendigen Früchte
wuchsen ihnen in ihrem milden Klima mühelos und ein großer Bedarf an Kleidung
bestand ebenfalls nicht. Es ist deshalb sehr schwer, sie zur Anpflanzung von
Kokospalmen zu veranlassen oder gar sie als Arbeiter in die Pflanzungen zu
ziehen. Deshalb muß man die Arbeiter für die Pflanzungen von den Sundainseln
und von China her einführen, was natürlich den Betrieb erschwert und ver-
teuert. Für Europäer ist das Gebiet mit wenigen Ausnahmen zur Siedlung nicht
geeignet, weil das Klima und der feuchte Boden gesundheitschädlich wirken.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Neuguinea Samoa Leipzig China